Mehr Chianti geht nicht: Pro Jahr werden in den Hügeln rund um Greve zwei Millionen Flaschen des berühmten Rotweins produziert. Der ist auch bei einem Spaziergang durch die Arkaden der Stadt und über den Wochenmarkt allgegenwärtig.
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Schon lustig, dass der berühmteste Sohn von Greve in Chianti kein Winzer war und auch kein Landwirt, sondern ein ruhmreicher Seefahrer! Giovanni da Verrazzano suchte im 16. Jahrhundert in Nordamerika nach Wasserstraßen in Richtung Pazifik. Ob ihn wohl das Hügelmeer des Chianti zu seinen Seereisen inspiriert hat?
Sein Heimatstädtchen hat ihm jedenfalls ein schönes Denkmal errichtet; es steht mitten auf der zentralen Piazza Matteotti und ist der ideale Startpunkt zu einem kleinen Bummel. Der Platz mit seiner auffälligen Dreiecksform ist das Herz von Greve und unterscheidet sich von anderen Chianti-Ortschaften durch die vorgebauten, niedrigen Arkadengänge, unter deren Gewölbedecken es sich auch bei schlechtem Wetter gemütlich bummeln lässt. Weit kommt man in der Regel trotzdem nicht, denn die Piazza ist auf allen Seiten von einladenden Wine-Bars und Restaurants gesäumt. Greve ist nicht umsonst das Zentrum der Weinproduktion des Chianti. Die Trauben, die auf den Hügeln rund um das Städtchen angebaut werden, ergeben über zwei Millionen Flaschen Wein pro Jahr – und irgendjemand muss sie ja trinken!
Ein besonderes Erlebnis wird Besuchern in der Enoteca Falorni geboten. Eigentlich ist Falorni vor allem der – längst über die Grenzen Italiens hinaus bekannte – Dorfmetzger von Greve; sein Geschäft an der Piazza Matteotti ist ein einziger, duftender Schinkelhimmel. Doch längst hat sich Falorni dem kulinarischen Genuss in seiner Gesamtheit verschrieben und eine große Enoteca aufgemacht. Sie besteht aus verschiedenen „Degustations-Inseln“, an denen knapp 150 der besten toskanischen Weine aus dem Chianti, aus Bolgheri, aus Montepulciano und Montalcino versammelt sind. Degustiert wird im „Self Service“, mit einer Chipkarte, die man zuvor mit Guthaben auflädt.
Wer danach noch einen Blick auf die weinbewachsenen Hügel werfen möchte, die von Greve aus in sämtliche Richtungen wogen. Ein herrlicher Aussichtspunkt ist das Castello di Verrazzano, wo der berühmte Seefahrer geboren wurde. Und wo ebenfalls bereits seit dem 12. Jahrhundert Wein gekeltert wird.
Titelbild: Entdeckungen beim Stadtbummel: In Greve gibt es viele nette Läden, zum Beispiel diese Werkstatt für Bilderrahmen an der Piazza Matteotti
© Fotos: Ermano Wagner (5), Guido Cozzi (2), Stefano Amantini (1)
Stand der Informationen: 04.12.2019. Die verbindliche Beschreibung der bei airtours buchbaren Leistungen finden Sie in der Buchungsstrecke der tui.com.
Annette Rübesamen
Annette Rübesamen ist seit 25 Jahren hauptberufliche Reisejournalistin. Ihre liebsten Themen: Italien, vergessene Welten, Weingüter und das Meer.