Ein Sandkasten größer als Frankreich: Die Rub al Chali ist mit 780.000 Quadratkilometern die größte Sandwüste der Welt. Eine der unzugänglichsten Gebiete der Erde, in deren zentralen Bereiche sich nicht einmal die Beduinen trauten, wodurch der Name entstand: Rub al Chali bedeutet übersetzt „leeres Viertel“.
Wo tagsüber die Sonne über dem Sand glüht, legt sich nachts tiefschwarze Dunkelheit übers Dünenmeer: Ein Paradies für Sternengucker!
Am frühen Abend wird es so still in der Rub al-Chali, dass man dem eigenen Herzschlag lauschen kann. Wenn die größte Sandwüste der Erde die letzten Rosatöne verschluckt hat, das Brummen und Säuseln, Zischen und Singen des Windes über den Dünen verstummt, lässt sich seelenruhig das spektakuläre Nachtprogramm genießen. Kurz nachdem die Lampen im Lager ausgeschaltet sind und die Augen sich an die Schwärze der Umgebung gewöhnt haben, kommt einem so vor, als würde man vom Sand abheben und geradewegs ins All katapultiert werden.
Dieser Sternenhimmel über der Wüste ist so präsent, wirkt derart zum Greifen nah, wie ihn sonst wohl nur Raumfahrer erleben. Sand ist ein schlechter Wärmespeicher, drum sorgt bereits kurz nach Sonnenuntergang kühle Luft für Erfrischung und einen unvergleichlich klaren Blick ins All.
Der besondere Tipp
Während die Tiefen des Alls geheimnisvoll sind, die Sternenfotografie ist es gar nicht. So bekommt man den Wüstenhimmel aufs Bild: ruhige Kameraposition auf Stativ oder Boden, Selbstauslöser, Bildstabilisator aus, eher kleine ISO-Zahl (sonst rauscht das Bild), Blende offen (kleinste Blendenzahl) und eine Belichtungszeit nicht länger als 20 Sekunden – sonst ziehen die leuchtenden Punkte, bedingt durch die Erdrotation, bereits Spuren.
© Fotos: Dietmar Denger (5)
Dietmar Denger
Dietmar Denger reist als Reporter und genialer Fotograf schon seit vielen Jahren durch die Welt. Hier stellt er seine Lieblingsorte vor.